Grundablass im Bild: Das neue "Tor der Triesting" in Richtung Osten

Abschlussbauwerk Drohnenflug

Es ist das weithin sichtbare, in Beton gegossene, Symbol des neuen Hochwasserschutzes im Triestingtal. Als vor rund zehn Monaten die Bauarbeiten für das Auslaufbauwerk – den sogenannten Grundablass – begonnen haben, schien die Dimension dieses Schleusenbauwerks noch schwer greifbar. Nun – kurz vor Fertigstellung – veranschaulicht ein neues Drohnenvideo erstmals Maße und Masse des Grundablasses.

Triesting fließt nun durch Grundablass

Auf einer Grundfläche, die in etwa einem Eishockey-Spielfeld entspricht, wuchs das östliche „Tor der Triesting“ zwischen Fahrafeld und Pottenstein seit Jahresbeginn bis zu seiner heutigen Gesamthöhe von 11 Metern aus dem Boden. Damit die rund 3.600 m³ Beton und 550 Tonnen Stahl für den Grundablass im Trocken verbaut werden konnten, war die Triesting sogar vorübergehend in ein neues Flussbett umgeleitet worden. Nunmehr ist der Fluss wieder in seinen alten Lauf zurückgekehrt. Seit September 2021 führt der Weg des Wassers direkt durch das Abschlussbauwerk.

Besonders auffällig sind die vielen Betonwürfel am Boden des Bauwerks. Viele Triestingtaler Spaziergänger rätselten bereits, welche Aufgabe diese – scheinbar wie zufällig dorthin gefallenen – Würfel haben. Die Wirkung ist eine ökologische, erklärt Stefan Fischer, Geschäftsführer des Triestingwasserverbands: „Sinn dieser würfeligen Elemente ist es, die Fließgeschwindigkeiten im Bauwerk zu verringern. Das führt dazu, dass sich auch im Grundablass „Triesting-Schotter“ anlegt. In dieser Schotter-Schicht können Tiere und Mikroorganismen eine neue Heimat finden.“

Ökologie im Grundablass: Würfel leiten Fische 

Gar nicht ‚zufällig‘ sind die Positionen der Betonelemente auch noch aus einem zweiten Grund angeordnet. Fischer: „Die Würfel sind so positioniert, dass sich das Flusswasser – bei niedrigem Wasserstand – in einer Niederwasserrinne sammelt. Auch wenn die Triesting nur wenig Wasser führt, ist es tief genug, dass Fische problemlos durch den Grundablass schwimmen können.“

Der Vereinbarkeit von Naturschutz und Hochwasserschutz hat der Triestingwasserverband bei der Realisierung des Großbauwerks Rückhaltebecken Fahrafeld in jeder Projektphase hohen Stellenwert eingeräumt. Auch in den optischen Anforderungen soll das Abschlussbauwerk diesem Anspruch gerecht werden. Abdeckelemente werden dafür sorgen, dass sich das hochaufragende Bauwerk weitgehend in das neue Landschaftsbild des Fahrafelder Beckens einfügt.

Grundablass „zähmt“ Hochwasser

Im Hintergrund wird der Grundablass nach der Gesamtfertigstellung ab 2022 seine volle Funktion erlangen. Sollte – bei Starkregenfällen und folgendem Hochwasser – die Triesting zu große Wassermengen transportieren, staut sich das überschüssige Wasser automatisch im Rückhaltebecken auf. Über den neuen Grundablass kann der Durchfluss gedrosselt und das Wasser langsam wieder abgelassen werden. Hochwasser wird damit gewissermaßen „gezähmt“. So sind die Triestingtal-Gemeinden östlich von Fahrafeld - und damit rund 25.000 Menschen im Tal - nachhaltig vor großen Hochwässern geschützt. 

Einen Überflug über die gesamte Baustelle sehen Sie in diesem Video von Ende August 2021:

Drohnenvideo gesamte Baustelle